Das heisst, ab dem 1.11.22 kann sich niemand mehr im Verein einschreiben. Ich werde mich aber für alle Mitglieder, die sich bis am 31.Oktober 2022 bei lifecircle eingeschrieben haben, weiterhin mit allen Kräften einsetzen, dass diese ihre Selbstbestimmung am Lebensende in der Schweiz ausüben können mittels einer Freitodbegleitung (FTB), einer Palliativbegleitung, oder auch mit Sterbefasten. Ebenfalls in der Legalisierungsarbeit in allen Ländern der Welt werde ich mich weiterhin einsetzen. Ich stehe mit noch mehr Überzeugung hinter der Realität, dass die Selbstbestimmung am Lebensende ein Menschenrecht ist und der Zugang zu einer bewussten Lebensbeendigung mittels FTB oder Euthanasie jedem Menschen zugänglich sein muss in seinem Heimatland.
Lifecircle wurde 2011 gegründet, um die Legalisierung in allen Ländern der Erde voranzutreiben, und somit den Sterbetourismus zu stoppen. Wenn jeder Mensch in seiner Heimat sterben darf, wird niemand mehr die beschwerliche Reise in die Schweiz auf sich nehmen. Das Ziel des Vereins lifecircle war es nie, möglichst viele und möglichst lange Freitodbegleitungen zu realisieren. Ich wollte mit dem Akzeptieren von Ausländern zum begleiteten Freitod zeigen, wie sehr die Notwendigkeit besteht, dass alle Länder diese Möglichkeit anbieten. Nun haben wir schon viel erreicht. Kanada, Australien, Neuseeland, viel Staaten der USA, Spanien, Deutschland und Österreich haben die FTB oder die Euthanasie legalisiert und ich bin überzeugt, dass in naher Zukunft noch weitere Länder legalisieren werden. Dabei werde ich intensiv weiter mithelfen. Da jedoch die FTB insbesondere von Menschen aus dem Ausland enorm arbeitsintensiv ist, möchte ich wie oben erwähnt, keine neuen Mitglieder mehr aufnehmen. So wird der Verein lifecircle auf natürliche Weise immer kleiner werden und ich werde umso mehr Zeit haben für die bestehenden Mitglieder des Vereins lifecircle.
Ich schreibe diese Zeilen in Toronto, wo vom 2. Bis 6. November der Weltkongress aller Sterbehilfeorganisationen stattfindet https://wfrtds.org. Es ist wunderbar, wie sich die Organisationen weltweit gegenseitig unterstützen und informieren. Es ist noch ein weiter Weg, bis wirklich weltweit die FTB oder die Euthanasie legalisiert ist. Aber wir alle, die sich treffen in Toronto sind überzeugt, dass wir die Legalisierung weltweit schaffen werden.
Ich weiss, es wird viele enttäuschte Menschen geben, die von der sorgfältigen und menschenwürdigen Arbeit von lifecircle hören oder lesen, aber nicht mehr dem Verein beitreten können. Für diese stehen aber andere Vereine zur Verfügung, an die sich die Hilfesuchenden wenden können. Hier finden Sie Links zu Organisationen, welche nur Schweizer aufnehmen: https://exit.ch, https://www.exit-romandie.ch. Hier finden Sie die Links zu Organisationen, die auch Menschen aus dem Ausland eine FTB anbieten: http://www.dignitas.ch, http://www.exinternational.ch, https://pegasos-association.com/de/
Ich bitte alle Hilfesuchenden um Verständnis, dass ich mir die Freiheit nehme, diesen Schritt zu gehen und neben mehr Zeit für dir bestehenden Mitglieder von lifecircle auch mehr Zeit zu haben, um den Rest meines Lebens mit meinem Mann, unseren Kindern und unsern Enkelkindern zu geniessen. Machen wir das Beste aus unserem Leben und hoffen wir, dass dereinst jeder Mensch selbst bestimmen darf, wie, wann und wo er sein Leben beenden will.